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Gedenck-, Stadt- und Huth-Buch
(Chronik der Stadt Feuchtwangen)
Stadtarchiv Feuchtwangen - Archivbücherei I, 6
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Johann Georg Hermann Bärmeyer
Handschrift von 1736 (Abschrift)
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Kapitel LXXVII

Von Erkaufung gemeiner Stadt Untertanen, Hölzer, Güter und Weiler

Tit. I

Bauamts-Untertanen

§ 1

Aichenzell,

daselbst hat der Rat ein Gütlein, welches jetzt Leonhard Baumann inne hat (Stadtbuch 1727 pag. 42,5). Dieses Gütlein hat Peter Neif, Bürger hier, anno 1465 Bürgermeistern und Rat überlassen, wogegen sie ihm erlaubt, das Holz, die Muntschach genannt, samt fünf Weihern aus der Stadt zu verkaufen.

§ 2

Birkach, 

daselbst hat der Rat zwei Güter (Stadtbuch pag. 428), die besitzen jetzt Anton Prixner und Thomas Zeller. Gemelte zwei Güter samt dem Charhof, sel-

885 bige Mühle und Weiher, nebst der kleinen Hardt im Steinbacher Feld, das Kappelholz beim Charhof und den Kreuzschlag erkaufte der Rat anno 1538 vom Vogt Seyfried Blümlein um 1270 Gulden.

§ 3

Bieberbach (Stadtbuch p. 43,5),

den Hof, welchen jetzt Leonhard Hornberger besitzt und dem hiesigen Kastenamt vogtbar ist, hat der Rat von Conrad Gerbold, einen Ratsbürger zu Feuchtwang anno 1357 durch ein Vermächtnis überkommen.

§ 4

Charhof (Stadtbuch p. 442). 

Den Hof und die Mühle allda, welche jetzt Sixt Lindendörfers Witwe und Michel Lindendörfer besitzen, hat Cunz von Ellrichshausen von Gözen Herrieder anno 1343 erkauft und Conrad von Ellrichshausen verkauft zwei Güter zu Birkach und den Charhof an Seyfried Blümlein anno 1527 und gedachter Seyfried Blüm-

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lein, Vogt hier, verkauft zwei Güter zu Birkach, dann den Charhof und Mühle daselbst nebst anderen Gütern, wie bei Birkach gemeldet anno 1538 an Bürgermeister und Rat hier.

§ 5

Kühnhardt (Stadtbuch p. 444)

Über Hannß Jörg Ackermanns besitzendes Erbgut mangelt der Kaufbrief, es weist aber das alte Lehenbuch de anno 1535, dass der Rat dieses Gütlein vom Zimmen Michel zu Kühnhardt erkauft hat. Das Gütlein, welches Hannß Jörg Ströhlein possidiert, hat der Rat vom Zimmer Hannßen für 37 1/2 Gulden erkauft (p. 446).

§ 6

Larrieden (Stadtbuch p. 448). 

Über Andreas Grafen und Michel Hübners innhabendes Gütlein mangelt der Kaufbrief, welcher nach Ausweis des Lehenbuchs in der spanischen Plünderung anno 1546 verloren gegangen, zu einem Beweis,

887 dass dieses Gütlein dem Rat zuständig, sind im Stadtbuch die Possessores von ein paar 100 Jahren aus dem Lehenbuch gezogen worden, wie im Stadtbuch pag. 449 zu ersehen. (P. 450) Das Gut, so Michel Reiners possidiert, hat Ulrich von Knöring zu Kreßberg erkauft, von Ulrich Glück zu Asbach anno 1546 und dieser von Knöring verkaufte solches Gut an Bürgermeister und Rat hier anno 1550 in die Reichsalmosenpflege für 427 Gulden.

§ 7

Oberahorn (Stadtbuch p. 456). 

Den Hof, so Jacob Kalb und Hannß Martin Meßerer, dann das Gut, so Georg Gmöhling und Conrad Zöber possidieren, hat der Rat anno 1517 von Hannß Übelhör, Bürger zu Dinkelsbühl erkauft für 320 Gulden.

§ 8

Rammerzell (p. 458), 

ein Hof, welcher jetziger Zeit an Gebäuden öd liegt, die Felder aber im Spital genossen werden. Anno 1487 hat der Rat die Lehenherrlichkeit

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auf diesem Hof von Carl Ruhler, Hannß Kellhammer und Adam von Bopfing für 58 Gulden erkauft. Anno 1635 hat der Rat diesen Hof von ihrem letzten Lehenmann Georg Heken für 830 Gulden, dann 12 Reichstaler Leihkauf erkauft, wodurch die Stadtweide erweitert und dem Streit, so vorher zwischen der Stadt und den Hofinhabern obgewaltet, ein Ende gemacht worden.

Anno 1664 hat hochfürstliche gnädigste Herrschaft gegen Cedierung des Uzen Hofs zu Ungezheim, dann ein Gut zu Seiderzell und ein Gut zu Mögersbronn den vogtbar gewesenen Heckenhof von allen herrschaftlichen Oneribus inhalt Befehls vom 10. Dez. 1664 gnädigst befreit.

§ 9

Steinbach (Stadtbuch p. 468). 

Das Gut, so Leonhard Groß besitzt, hat der Rat von Baadhannßen zu Aichenzell erkauft, wie ein vorhandener Erbrechtsbrief ausweist, welcher zwischen Bürger-

889 meister und Rat, dann ihrem Lehenmann Endres Herold anno 1498 aufgerichtet worden.

§ 10

Schleifmühle (Stadtbuch p. 470) 

besitzt jetzt Martin Meyer und ist nicht bekannt, von wem der Rat diese Mühle erkauft, es weist aber hingegen, das kleine Salbüchlein de anno 1422, dass Hannß Kolb die Schleifmühl und den dasigen Weiher zu rechten Erbe bestanden und davon gegeben 7 Gulden. Hat also diese Mühle dem Rat schon über 300 Jahre zugehört, wie aus diesem Umstand hervorleuchtet. Im Stadtbuch sind zu mehreren Beweis die Possessores von 20 Jahren her allegiert.

§ 11

Ungetsheim (p. 473). 

Das Gut, so Johann Georg Hoffmann possidiert, hat der Rat von Kilian und Lorenz Etschlich, beide Bürger zu Rothenburg ob der Tauber, dann Hannß Etschlich zu Kleinochsenfurt samt dem sogenannten Uzenhof, welcher durch Ver-

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tauschung des Heckenhofs an gnädigste Herrschaft gekommen anno 1519 erkauft für 170 Gulden. (St.-B. p. 476) Das Gut, so Caspar Köhler inne hat, kauften Bürgermeister und Rat von den Schuhanßischen Kindern zu Crailsheim für 65 Gulden anno 1528.

§ 12

Walkmühle (pag. 480). 

Diese Mühle, welche jetzt Georg Michel Fischoeder besitzt, wurde ehedessen die Rudingersmühl geheißen, hat der Rat solche von Conrad Seuff zu Mariäkappel und den Heiligenpflegern allda für 70 Gulden anno 1469 erkauft.

§ 13

Zumberg (St.-B. p. 486)

Das Gut, welches Hannß Jacob Meßerer besitzt, ingleichen Georg Baumanns Gut, hat der Rat nebst einen Hof zu Leiperzell und ein vogtbarisches Gütlein zu Oberahorn von David von Ellrichshau-

901 sen tauschweise gegen die Buchmühle und etliche Güter zu Schopfloch anno 1554 an sich gebracht.

Erstellt: 23.10.2005 durch Hans Ebert

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