Band 5
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Zur Geschichte von Tauberschallbach ... >>

Ausgangslage des 15. Jahrhunderts zur Betrachtung der Frühgeschichte

Aus den Zins- und Gültrechnungen des 15. Jahrhunderts ist der Schluß zu ziehen, daß Tauberschallbach vorher aus acht Anwesen bestand, nämlich aus den vier (Haus Nummer 2, 4, 5 und 10), welche zum stiftischen Amt gehörten, wobei Anwesen Nr. 4 aus zwei Anwesen fusioniert worden sein muß. Haus Nummer 9 gehörte zur Vikarie Praemissaria. Anwesen Nummer 1 setzte sich auch aus zwei Komponenten zusammen, nämlich aus dem „Hof" mit den Grundstücken im Schnarrenfeld, der zur Kustorei gehörte und dem „Gut" mit den Feldern im Gründle, welches zur Vikarie Trium Regum 18 gehörte. Ob die abgegangene Mühle als ein weiteres Anwesen zu betrachten ist, oder ob sie als eines der oben genannten Komplexe anzusehen ist, muß offen bleiben. 19


Abgaben der Anwesen in Tauberschallbach im 15. Jahrhundert an das Stiftsamt Feuchtwangen
Abgabe
Hü 
hn 
er Geldgült: 
Getreide-
gült:
Zehent
Anwesen (Hof/Gut): 
Amt/Benefizium 
Fa
He
Heu
Korn
Haber
Haupt- recht
Hand- lohn
(Groß- und Kleinzehent) 
Nr.1 (Hof) zur Kustorei: 
1
2
-
2 Pfund Heller (1 Pfund Heller = 252 Pfennige)
-
-
ja
ja
frei
zum stiftischen Amt: 
1
2
-
-
4 Quart
4 Quart
nein
nein
 
(Gut): Zur Vikarie Trium Regum 
1
1
-
48 Pfennige
-
-
nein
nein
frei
Nr. 2 (Hof): zum stiftischen Amt: 
1
2
-
1 1/2 Pfund Heller
10 Quart
10 Quart
ja
ja
frei
Nr. 4 (Gut): zum stiftischen Amt: 
2
4
-
1 Pfund Heller, 1 Schilling vom Garten (9 Pfennige)
-
-
ja
ja
sog. Tauber- schallbacher Zehent
zur Praesenz: 
-
-
2
1/2 Pfund Heller
-
-
jein
nein
Nr. 5 (Hof): zum stiftischen Amt: 
1
2
-
1 1/2 Pfund Heller
1 Malter (= 8 Quart)
1 Malter (= 8 Quart)
ja
ja
frei
Nr. 9 (Gut): zur Vikarie Praemissaria: 
1
2
-
1 Gulden (1 Pfund Heller = 3 Ort = 3/4 Gulden)
-
-
ja
ja
sog. Schweizer Zehent
Nr. 10 (Hof): zum stiftischen Amt 
1
2
-
3 Pfund Heller
-
-
ja
ja
sog. Schweizer Zehent 
Gesamt:
9
17
2
10 Pfund Heller, 15 Pfennige
2 Malter, 6 Q
2 Malter, 6 Q
6
6
 
18) Hörber und Bruckner: Die Urkunden des Stiftes Feuchtwangen. S. 219/220 U 326. Petrus, Kardinal, Priester und Bischof von Augsburg bestätigt die Umwandlung der Lektoratspfründe in der Kirche in Feuchtwangen in eine ständige Vikarie und Priesterbenefizium.
19) Der Standort der abgegangenen Mühle ist wahrschienlich in den Flurstücken 1217/1218/1221/ 1222 zu suchen. Nach Lage des heute noch bestehenden Wasserlaufes befand sie sich dort, wo der Graben den Waldrand verläßt und mit starkem Gefälle hinabfließt. Das südlich angrenzende Grundstück (FN 1217) wird im Salbuch von 1563 als „Weerwiese" bezeichnet.
Erstellt: 8.3.1998 - letzte Änderung am 2.2.2000 durch Hans Ebert
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