Band 5
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Auszüge aus Archivalien über das Anwesen Haus Nr. 6:

Gültbuch des Chorherrenstiftes Feuchtwangen vom Jahr 1565
Salbuch des Stiftes Feuchtwangen vom Jahr 1563 (Abschrift vom Jahr 1800)
Steuerkataster des Stiftes Feuchtwangen vom Jahr 1721
Grundsteuerkataster der Gemeinde Vorderbreitenthann vom Jahr 1834


Gültbuch des Chorherrenstifts Feuchtwangen vom Jahr 1565:

Dem stiftischen Amt gibt er:
 2  Ort zu Michaelis
 8  Pfennige für 1 Fastnachtshenne
 8  Pfennige für 2 Herbsthühner
von seinem vogtbaren Gut, „so aus Hanns Kleinen Hof (Haus Nr. 5) gezogen worden", 92 gibt Hauptrecht und Handlohn.


Salbuch des Stifts Feuchtwangen vom Jahr 1563 (Abschrift vom Jahr 1800):
 
Salbuch 1563 - Übersicht >>
Tauberschallbach
Wilhalm Bacher
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fol. 255 b (569)
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Er hat ein Gut, es ist gar stiftisch 93, demselben allein mit Raisen, Steuern, Zins, Gült, Lehen, Hauptrecht und Handlohn zugehörig, es hat auch alle Gemeinderechte in diesem Weiler wie die anderen.

Er soll drei Dienste mit der Hand (in Metzlesberg) tun.

Er hat ein Gütlein; die Hofreite umfaßt ein Haus, eine kleine Scheune, eine Peunt (FN 1164, 1165) und ist  ungefähr ¾ Tagwerk groß. Er gibt davon dem Stift jährlich wie oben steht.

Es gehören nachfolgende Grundstücke in dieses Gut:

An Wiesen:
¾  Tagwerk in der alten Gasse 94 liegend (FN 1226 a Mühlbuckwiese), stößt an Hans Fecklers (Haus Nr. 2) und Lorentz Müllers (Haus Nr. 10) Wiesen dort; sie ist zweimähdig.

Herbstwiesen:
1  Tagwerk in der Nässe (FN 1282 b Feldwiese), stößt an Georg Proffs (Haus Nr. 4) Äcker zu beiden Seiten und an Hans Fecklers (Haus Nr. 2) Wiesen.
½  Tagwerk Brachflecken (FN 1282 c Feldwiese), stößt an seinen Acker und am anderen Ort an die Grundstücke des Hans Feckler (Haus Nr. 2).

An Äckern:
1 ½ Morgen der Sandacker genannt (FN 1234), stößt an Hans Fecklers (Haus Nr. 2), Georg Proffs (Haus Nr. 4), und unten an Hans Kleins (Haus Nr. 5) Äcker.
2  Morgen der Rottacker genannt (FN 1300 a Rohracker) mit einem Flecken dabei, stößt an Lienhart Göppels (Glashofen Haus Nr. 4) Weiher, auch an die Gemeindewiese und an Georg Klopfers (Unterdallersbach Haus Nr. 2 und 3) Gestrüpp und Büsche.
2  Morgen in der Nässe (FN 1282 a Naßacker), liegt an seiner Wiese sowie Georg Proffs (Haus Nr. 4) und Matthes Hecken (Steinbach Haus Nr. 18) Äcker.
Alle Äcker geben keinen Zehenten.

An Krautgärten: Er liegt in der Hofstelle angeschlagen.

An Hölzern: nichts

An Weihern: nichts


Kataster des Kastenamtes Feuchtwangen vom Jahr 1721:
 
 Kataster 1721 - Übersicht
Tauberschallbach
Michael Hörner,
mit anderer Hand:
nunc Hannß Georg Hörner
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Er hat ein zum Kastenamt gehöriges Köblersgütlein mit einem Haus, das schlecht ist und einer Scheune, die gut ist, samt der Hofreite und dem Garten ungefähr 3/8 Tagwerk groß. Es ist zum Stift zins- und handlohnbar.

Darein gehören:
 6 3/4 Morgen Äcker, 4 sind mittel und 2 3/4 schlecht.
  3/4 Tagwerk Grummetwiesen sind mittelmäßig.
 1 1/2 Tagwerk Herbstwiesen und Brachflecken.
Dieses Gut gibt dem Stift den Zehenten von drei Äckern sowie Handlohn, Hauptrecht und an Gült: 1 Gulden, 13 Kreuzer und 3 Pfennige.
Getreidegült:
 4  Metzen Korn,
 4  Metzen Hafer
Dem Kastenamt: Landsteuer. Er muß mit der Hand (in Metzlesberg) dienen.
Für das Weberhandwerk: 2 Gulden
Viehbestand: 3 Kühe, 2 Kälber und 2 Schweine


Grundsteuerkataster der Gemeinde Vorderbreitenthann vom Jahr 1834:
 
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Tauberschallbach Nr. 6
Georg Michael Hödel
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Litera A: Köblersgut
Laut Brief vom 24. Februar 1832 von der Mutter Eva Margaretha Ehrmann um 1100 Gulden erkauft.
Handlohnbar zum Kgl. Rentamt, ehemals zum Stiftsamt Feuchtwangen.
Abgaben in Geld für Handlohn, Michaelisgült, 1 Fastnachtshenne, 2 Herbsthühner, Handdienste, Naturalhandfron, Getreidegült.
xxxxxxx  Gebäude:xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  xxxxx 
1163  Wohnhaus und Stall unter einem Dach, Scheune und Hofraum 
0,20 
  Gärten:  
1164  Grasgarten vorm Haus 
0,26 
1165 b  Wurzgarten 
0,90 
  Äcker:  
1226 b  Mühlbergacker 
0,15 
1234  1 1/2 M Sandacker 
2,88 
1278 a  1 M Dornacker 
1,65 
1282 a  1 1/2 M Naßacker 
3,57
1300 a  1 1/2 M Rothacker 
2,51 
  Wiesen:  
1226 a  3/4 Tagw. Mühlbuckwiese 
1,17 
1278 b  Am Dornacker 
0,32 
1282 b  1 1/2 Tagw. Feldwiese 
3,01 
1282 c  dto. 
0,36 
1300 b  Am Rothacker 
0,36 
  Gemeinderecht zu einem ganzen Nutzungsanteil an den noch unverteilten Gemeindebesitzungen   
  Summe Litera A: 
16,71

Litera B: Gemeindeteile vom Jahr 1808
Mit dem Hauptgut erworben
Freieigen
  Äcker:xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx  xxxxx 
1243  Kreuzwasenteil 
0,97
1293  Fichtenwasenteil 
0,43
1306  Vorderer Blößteil 
0,77
1315 a  Hinterer Blößteil 
0,23
  Waldung:  
1181  Kleiner Hardtteil 
0,42
  Ödungen:  
1248  Hutteil am Tränkbuck 
0,28
1315 b  Am hinteren Blößteil 
0,10
  Summe Litera B:
3,20
  Zusammenfassung:  
  Litera A:
16,71
  Litera B:
3,20
  Gesamtfläche des Anwesens:
19,91


92) Staatsarchiv Nürnberg: Rep. 225/9 I Nr. 7 (lfd Nr. 2). Partikular des Stifts Feuchtwangen von 1650. Der Besitzer dieses Anwesens mußte sich jährlich an der Getreidegült des Hofes Nr. 5 mit 1 Quart Korn und 1 Quart Hafer beteiligen.
93) Hier dürfte dem Schreiber ein Fehler unterlaufen sein. Dieses Gut, welches mit Grundstücken aus dem vogtbaren Hof Nr. 5 ausgestattet worden ist, wird sonst nie als „unvogtbar" oder „vogtbar eigen" bezeichnet.
94) Die alte Gasse führte zwischen den Anwesen Nr. 1 und 2 hindurch direkt ins Gründle. Noch 1776 wird nach einem Streit unter den Tauberschallbacher Bauern gerichtlich verfügt, daß der alte Weg, der sich in sehr schlechtem Zustand befunden haben muß, repariert wird.

Erstellt: 8.3.1998 - letzte Änderung am 5.2.2000 durch Hans Ebert
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