Band 1  
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Übersicht Briefe  
Lateinischer Originaltext

Brief 85

W. grüßt „den geliebten Vater G." und die „würdige Mutter E." 1   
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Dem geliebten Vater G. und der würdigen Mutter E. entbieten W., der ältere und der jüngere Bruder Gruß in Christo.   
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Daß wir schon lange des Verkehrs mit Euch berauft sind, darüber trauern wir öfter in tiefem Leid. Gar sehr aber vertrauen wir Eurer Frömmigkeit und wünschen nichts anders als die Fülle der Liebe und Teilnahme, die Ihr uns stets erwiesen. Keinen anderen Dienst haben wir zur Verfügung: Das aber nehmt als sicher an, daß wir stets zu dem allmächtigen Gott flehen für Eure Seligkeit hienieden und im Himmel. Lebt wohl.   

 Lateinischer Originaltext: 
85.
Dilectissimo patri G. Dignéque matri E. senior W. fraterque iunior évo salutem in Domino.    
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Quod longo tempore privati sumus vestro colloquio, sepius tristamur merore non modico. Nimium tamen confisi vestré pietati nihil aliud putamus nisi plenitudinem caritatis et compatientiae, quam semper in vobis habebamus. Nihil alius servitii habemus pre manibus. Hoc scitote sine dubio, quod iugiter supplicamus coram summo Deo pro vestra beatitudine hic et in célo. Valete.    
Anmerkungen:  
1) Brief 85 hat eindeutig den Charakter einer privaten Grußbotschaft an seine Eltern, genauer gesagt an seinen leiblichen Vater und die Stiefmutter: Erstens ist unwahrscheinlich, daß "geistliche Eltern" ohne Anschrift, ohne Titel, ohne schmückende Beiworte angeschrieben werden, und zweitens interessiert "geistliche Eltern" das Alter der Mönche nicht so sehr, daß man in einem Grußwort darauf eingehen müßte. Der Brief ist ohne jede Mitteilung, ein reines "Lebenszeichen". 

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