Friedrich Jacobi - Geschichte der Stadt ... 
Inhaltsverzeichnis
 <<  blättern  >>

Vierte Periode.

Feuchtwangen unter Königlich Bayerischer Landeshoheit.

II. Abschnitt.

Inneres Leben der Stadt.
1806 - 1833.

Die erste große Veränderung, welche die Landesübergabe an Bayern für Feuchtwangen zur Folge hatte, war die, daß im Jahr 1808 seine bisherigen Verwaltungsämter aufgehoben, und neue dafür eingesetzt wurden. Statt des Justizamtes wurde ein Landgericht gebildet, mit einem Landrichter, wozu man den bisherigen Justizrath Johann Leonhardt Heinrichmaier bestimmte, und ihm zwei Assessoren beigab; statt des Kameralamtes wurde ein Rentamt eingesetzt, und der damalige zweite Kammeramtmann in Uffenheim, Georg Andras Fischer, zum Rentamtmann ernannt; und an die Stelle des städtischen Magistrates trat eine Municipalität, unter dem Vorsitz des Polizei-Bürgermeisters Schülein, der jedoch dem Landgericht untergeordnet wurde, welchem zur Handhabung der Polizei eine Cordons-Mannschaft von einem Rottenmeister und sechs Cordonisten in sieben Vigilanz-Stationen, und ein Polizeidiener in der Stadt zu Gebote stand.

Der Kreis, welchem Feuchtwangen damals einverleibt wurde, war der Retzat-Kreis, der den Sitz seiner Regierung in Ansbach hatte; und er blieb es auch, als im Jahre 1810, theils in Folge der Ländervertauschungen im Wiener Frieden, theils aus andern Rücksichten, die fünfzehn Kreise des Reiches in neun, und im Jahre 1817, durch den Wiener-Congrß veranlaßt, in ach zusammengezogen wurden. Zu den wohlthätigen Amtshandlungen der Municipalität unter dem Polizei-Bürgermeister Schülein gehört die Erbauung eines Schlachthauses, wozu man bisher den untern Theil des Rathhauses benutzt hatte, ferner die Verlegung der Heuwage, welche die Hauptstrasse engte und verunstaltete, die Eintrockung der Pferdschwemme, welche der Schönheit des Marktplatzes, und im Sommer selbst der Gesundheit nachtheilig war, so wie die gänzliche Reparatur des Rathhauses, die einem Neubau fast gleich kam. Dagegen soll es für die Stadt ein Nachtheil gewesen seyn, daß das Landgericht damals seine Geschäftszimmer in dem Rathhaus hatte, weil die Erhaltung ger Acten und Papiere des ehemaligen Magistrats dadurch litt. Auch im Äußern verlor um diese Zeit die Stadt, weil es jedem Bewohner gestattet wurde, Düngerhaufen wie Berge vor seinem Hause aufzuthürmen, so wie überhaupt wenig auf Reinigung der Strassen gesehen wurde; und selbst die Feuersbrünste, welche im Jahr 1809 auf dem Spitzenberg und 1811 am Spitalthor ausbrachen, lassen das Vorhandensein einer guten Polizei und guter Löschanstalten in Zweifel ziehen, da bei diesem letztern Brande, der am hellen Tag, am 18ten September Mittags zwölf Uhr ausbrach, sechs Häuser mit dem Spitalthurm niederbrennen konnten, dessen Einsturz acht Menschen begrub, und zwein anderen die Füße abschlug.

Im December 1816 wurde Christian Samuel Leidner, der unter preußischer Regierung zweiter Justiz-Amtmann in Schwabach und dann unter bayrischer erster Landgerichtsassessor daselbst gewesen war, zum Landgerichtsvorstand in Feuchtwangen ernannt, und er hat sich bisher viele Verdienste um die Verwaltung des städtischen Vermögens, insbesondere des Kriegskosten- und Armenwesens, wie auch um die öffentliche Ordnung und Sicherheit und um die Verschönerung der Stadt und ihrer Umgebungen durch veranlaßte Bauten und Anlagen erworben.

Im Jahr 1818 erhielt Feuchtwangen wieder einen Magistrat, weil König Maximilian Joseph seinem Volke die Verfassungs-Urkunde gab, welche die vier Grundsäulen des Staats aufbaute: Freiheit des Glaubens und des Gewissens, Gleichheit vor dem Gesetz, Gleichheit in Belegung der Staatslasten und Leistungen und das Recht der Standschaft aus allen Klassen der Staatsbürger, mit den Rechten des Beirathes, der Zustimmung, der Bewilligung, der Wünsche und der Beschwerdeführung wegen verletzter verfassungsmäßiger Rechte. Am 27ten Mai 1818 wurde diese Verfassung-Urkunde von allen geistlichen und weltlichen Beamten auf dem Rathhause in Feuchtwangen feierlich beschworen, und im Herbst darauf die Wahl eines Magistrats dritter Klasse vorgenommen, weil die Geldmittel zur Errichtung eines Magistrats zweiter Klasse nicht hinreichten, obwohl die Einwohnerzahl dazu vorhanden war. Zum Bürgermeister wurde gewählt und am 10ten October desselben Jahres eingesetzt: Ludwig Gräf; zu Magistratsräthen: Christoph Schäfer, Heinrich Probst, Vitus Presle, Ferdinand Schröppel, Friedrich Zeitler, Andreas Schmidt, Paul Maier und Conrad Gab; und zur Bewachung und Beschränkung des Magistrats vier und zwanzig Gemeindebevollmächtigte, deren Vorstand Lux und deren Secretär Horlacher wurde. Da jedoch dem Magistrat, der bei der zweiten Wahl, im Jahr 1821, statt der austretenden Mitglieder: Ferdinand Schröppel, Paul Maier und Andreas Schmidt, die neugewählten: Friedrich Maier, Sigmund Maier und Johann Hardtfelder erhielt, die traurige Aufgabe gestellt blieb, das Gemeindevermögen zu ordnen, und die Schulden der frühern, wie die Kosten der eigenen Verwaltung durch Verkauf der Roßmühle und durch drückende Umlagen zu decken: so verlor die Stadt mehr und mehr die Lust zu der magistratischen Verwaltung; und es stellten daher die Gemeindebevollmächtigten im Jahr 1824 den Antrag: den Magistrat aufzulösen, und bloß eine Gemeindeverwaltung zu errichten. Die Staatsregierung genehmigte dieß, nachdem die Bürger, Mann für Mann bei dem Landgerichte abgestimmt hatten, und so wurde am 1ten October 1824 die Gemeindeverwaltung eingesetzt, deren damals gewählter Vorstand, Posthalter Christoph Schäfer, in Folge neuer Wahlen noch jetzt fortwirkt, und sich durch zweckmäßige Verwaltung der städtischen Angelengenheiten, insbesondere durch die veranlaßte Anschaffung einer neuen Löschmaschine, durch die Reparatur der Johannis- oder Stadtkirche und durch den Ankauf des ehemaligen Rentamtsgebäudes zu einer Miethwohnung für den Landrichter und des alten Landgerichtsgebäudes zu einem neuen Schulgebäude viele Verdinenste um die Stadt erworben hat.

Im Kirchlichen wirkte der alte Decan Höppel, von den Diaconen Weidenbauer und Engelhard unterstützt, noch rüstig fort, und bewirkte unter Anderem, daß die lang verstummte Schlaguhr der Stiftskirche wieder ertönte, deren Schlag besonders dann den Einwohnern willkommen war, als die sehr gute Spitaluhr sammt dem schönen Geläute, das der ehrbare Webermeister Binder im Jahr 1774 gestiftet hatte, und womit man zur Schiedung, zum Mittag- und Abendgebete und zur Thorsperr zu läuten pflegte, bei dem großen Brande im Jahr 1811 untergieng. Ferner ließ Höppl, unter Mitwirkung des Rentamtmanns Fischer, im Jahr 1812 die Stiftskirche wieder herstellen, wobei der bedeckte unheimliche Kreuzgang niedergerissen wurde, und hatte bei seinem Tode im Jahr 1813 das Glück, einen Nachfolger zu erhalten, der auf seinem Grund fortbaute. Es war dieß Christian Ernst Prinzing, der die Decanatsregistratur in Ordnung brachte, das rechte Verhältniß der Kirchen- und Schulbeamten zu den Rechts- Kassen- und Gemeindebeamten herstellte, der die wohlthätige Anordnung traf, daß die Taufen regelmäßig vor zwei Uhr abgehalten werden müssen, das Jubelfest der Reformation feierte, den Ankauf einer neuen Orgel für die Todtenkapelle, wie die Anschaffung eines Blitzableiters auf die Johanniskirche veranlaßte, und besonders das Volksschulwesen hob; so daß bei seinem Abzug auf das Decanat Neustadt an der Aisch sein nachfolger, Georg Leonhard Tretzel, bisher Decan und Districts-Schulen-Inspector in Weiden, nur auf dem gebahnten Wege fortgehen durfte, um mit seinem gründlichen theologischen, pädagogischen und pomologischen Kenntnissen und seinem gewiß besten Willen das Gute zu stiften, das er erstrebte, bis der Tod ihn im Sommer 1832 in das Land der ewigen Ruhe führte, nach dem er sich so oft im Leben gesehnt hatte. Beide Decane wohnten auch den General-Synoden in Ansbach in den Jahren 1819, 1823 und 1827 bei; aber sie konnten mit den vielen übrigen, sehr würdigen Abgeordneten nichts gegen Außen bezwecken, weil drei Synoden in Einem Staate ein Widerspruch im Spruche sind, und wenig gegen Innen, weil bei dem Kampfe der theologischen Systeme die vorgelegten Ernwürfe stets eine von beiden Parteien gegen sich hatten, oder wenn sie die Mitte halten und versöhnen wollten, beide.

Mit dem Studienwesen stand es am Anfange des Zeitraumes, in welchem Feuchtwangen unter die Krone Bayern kam, sehr gut, denn es wirkte noch der kenntnißreiche und thätige Subrector Stettner, der die lateinische Schule während seines zwölfjährigen Wirkens so emporhob, daß die Regierungen beider Staaten, die Mühen und den Einfluß guter und treuer Lehrer anerkennend, die Recoratsbesoldung von 350 Gulden auf 560 Gulden erhöhten, und daß dem Rector Niemand entgegentrat, als er im Sommer 1805 die Bitte stellte: ihm, nach Umwandlung der Präceptorschule in eine teutsche Volksschule, den obern Stock des Rectoratshauses, welchen früher der Präceptor und damals der Schullehrer Büttner bewohnte, zum Lehrzimmer seiner Schule und zu seiner sonstigen Benützung zu übergeben. Im Jahr 1810 kam Stettner als Pfarrer und Districts-Schulen-Inspektor nach Ebermergen, und nachdem darauf das Rectorat bis zum Jahre 1815 von dem zweiten Diaconus Engelhardt und dem Pfarrvicar Glandorff verwest worden war, beschloß man, die Stelle fünf Jahre unbesetzt zu lassen, und die jährliche Besoldung zu einen Capital von 3000 Gulden zu sammeln, von dessen Zinsen dann ein teutscher Schulgehilfe für eine zu errichtende neue Schule besoldet werden sollte. Als jedoch die fünf Jahre verflossen waren, und kein Kreuzer gesammelt worden war, weil man die Rectoratsbesoldung als Remuneration zwischen die Schullehrer und einem Geistlichen getheilt hatte, der einigen Knaben Unterricht im Lateinischen gab: so drang der Magistrat, vom Landgericht unterstützt, auf Wiederbesetzung des Rectorates, und beide Behörden setzten es durch, daß im Jahr 1820 Dr. Carl Christian Christoph Fikenscher aus Baireuth zum Subrector in Feuchtwangen ernannt wurde, obwohl die Districtsschuleninspektion, die nur den Geldvortheil der Schullehrer im Auge hatte, an der gänzlichen Auflösung desselben zu arbeiten schien. Fikensche rwar ganz der Mann dazu, die lateinische Schule, (von jetzt an Studienschule genannt und unter eigene Studienschulcommission gestellt, welche aus dem Landrichter, dem Decan und dem Bürgermeister bestand,) auch unter nicht ganz freundlichen Umgebungen zu gründen; und unter seinem Nachfolger, dem edlen Christian Schäfer wäre sie gewiß noch schöner aufgeblüht, wenn dieser nicht schon im Jahre 1824 als Professor an das Gymnasium in Ansbach befördert worden, und ihm nicht der damals schon kranke Subrector von Endier gefolgt wäre, der nach langem Leiden im Frühjahr 1826 starb. Nach von Endter's Tod erhielt Dr. Christoph Friedrich Jacobi, Verfasser dieser Geschichte, das Subrectorat, und suchte nach seinen schwachen Kräften Gutes zu wirken. Im Spätjahr 1827 fügte es sich, daß das eilf Jahre lang vermiethete Rectoratshaus seiner ursprünglichen Bestimmung zurückgegeben wurde. Ein Jahr darauf erhielt der Subrector berathende Stimme bei der Studien-Schulcommission, die nach der Auflösung des Magistrates, nur noch aus den Vorständen des Landgerichts- und Decanats bestand; und 1830 wurde diese Commission in Folge der beiden allgemeinen Lehrplane vollends aufgelöst, die beiden Abtheilungen der lateinischen Sule in Feuchtwangen für zwei selbstständige Klassen unter Einem Lehrer erklärt, das Subrectorat unmittelbar unter die Kreisregierung gestellt, und der Localschulcommission, gleich geordnet, welche seitdem die Stelle eines Scholarchats vertritt. Im Herbst 1830 wurde Jacobi als zweiter Inpector an das Schullehrer Seminar in Altdorf befördert, und sein Nachfolger, Dr. Christian Wolfgang Schmetzer aus Ansbach, wirkt noch jetzt mit Segen fort.

Die teutschen Schulen hoben sich in diesem Zeitraume in Feuchtwangen besonders unter der Leitung Prinzing's. Es wurden die Geschlechter getrennt, die Kinder nach ihrem Alter und ihren Kenntnissen in Klassen getheilt, noch einige Lehrer angestellt, künftige gebildet, in der Elementarklasse die Lautirmethode eingeführt, die Rechenmethode nach Stephani verbessert, auf schöne Handschrift gesehen, der Gesangunterricht zweckmäßiger erthielt, und vorzüglich auf Religion und Sittlichkeit Rücksicht genommen. Daß bei solchen steigenden Leistungen auch die Volkslehrer an Achtung und Einnahme stiegen, war natürlich. Im Jahr 1828 kaufte die Stadt das bisherige Landgerichtsgebäude, weil dieses Gericht den untern Theil des neuen Amtshauses zu seinem Gebrauche erhielt, und räumte jenes den teutschen Schulen ein, nicht ohne die Hoffnung, im Laufe der Zeit noch einen Stock darauf bauen zu können. Zwei Jahre darauf wurde noch eine neue teutsche Schule errichtet, so daß Feuchtwangen jetzt sechs Volksschulen besitzt, und der Bildung des kommenden Geschlechtes mit vieler Zuversicht entgegen sehen darf.

Die Handwerker hatte in diesem Zeitraum nicht nur Verdienst, sondern auch Gelegenheit,sich in den Jahren 1823 - 1827 zu bilden, da, wie Oben erwähnt, ein neues Amtshaus aufgeführt wurde, dessen Bau der damalige Landbaumeister Dohnle, unter der Oberaufsicht des Regierungs- und Kreisbaurathes Keim in Ansbach, leitete. Ebenso hob sich die Viehzucht und der Ackerbau, und seit der Anlegung mehrer Gärten besonders des Schulgartens und der Königshöhe, in welche der ehemalige St. Michels- oder Bretzenberg umgewandelt wurde, auch die Obstbaumzucht und der Gemüsebau.

Somit sind nur noch die besondern Ereignisse zu erwähnen, welche Feuchtwangen, ausser den angeführten, unter Bayerischer Regierung erlebte. Im Jahre 1811 beunruhigte vom Monat September an, nach einem sehr heissen und gewitterreichen Sommer, jener Komet die Gemüther, dessen Erscheinen der Aberglaube auch in Feuchtwangen auf Krieg deutete, und dessen Deutung der Zufall bekanntlich im nächsten Jahre in Rußland in Erfüllung gehenl ließ. Noch mehr aber beunruhigte und beängstigte die Bewohner von Feuchtwangen die große Theuerung, welche sich in den Jahren 1816 und 1817 nach zwei nassen Sommern über das ganze teutsche Vaterland erstreckte, und an der Sulzach so hoch stieg, daß das Simmra Haber zwanzig Gulden, Gerste über vierzig Gulden, Korn über fünfzig, und Waizen über siebenzig Gulden kostete, und daß manche Gemeinde noch jetzt mit der Zahlung des nordischen Getraides zu thun hat, das man damals in wohlgemeinter Absicht herbeibringen ließ. Als in Dürrenhofen (nicht Thürnhofen, weil es seinen Namen offenbar von dem dürren, sandigen Boden erhalten hat, wie das nahe Dürrwangen, und weil es in den alten Handschriften und Urkunden auch immer so geschrieben ist) acht Kinder im Winter 1817 bei dem Schleifen auf dem Eis des Weihers ertranken, und zwei Erwachsene, die sie retten wollten, mit sich hinabzogen, nahmen die Feuchtwanger den innigsten Antheil. Eben  so theilnehmend waren sie, als bei drei Hundert Würtemberger im Jahr 1819 es unternahmen, nach Odessa zu ziehen, und auf diesem Zug durch Feuchtwangen kamen. Die reiche Erndte desselben Jahres stellte bei der Erscheinung eines andern Kometen wenigstens gegen die Furcht vor Hungersnoth sicher; aber es blieb überhaupt Alles in seinem Gelelfe, und kein Ereigniß bestärkte den Aberglauben. Im Jahr 1823 wurde der Bau des neuen Amtshauses begonnen, der zwar bis zu seiner Vollendung im Jahr 1827 dem Staate über 30,000 Gulden kostete, aber der Stadt auch für immer zum Nutzen und zur Zierde dient, und in seinem untern Stock dem Landgericht schöne Geschäftszimmer, im obern Stock dem Rentamtmann ausser den Geschäftszimmern auch noch Wohnung gewährt. Ein zweiter schöner Bau, der bald nach Vollendung dieses Amtshauses begonnen wurde, ist die Synagoge, durch welche der thätige israelitische Gemeinde- und Kirchenvorstand Seeligmann Gutmann mit Allen, welche dazu beitrugen, einem dringenden Bedürfniß abhalf, und sich selbst ein schönes Denkmal setzte.

Als Prinz Otto von Bayern den neugebauten griechischen Thron bestieg, feierte Feuchtwangen dieses Fest auch kirchlich am 13ten Januar des laufenden Jahres 1833; und wenn keine besondere Glückwünschungsadresse bei dieser Veranlassung von den Feuchtwangern vor den beiden Thronen niedergelegt wurde, so geschah dieß gewiß aus dem Grunde, weil die Theilnahme an einem so wichtigen Ereignisse, das nicht nur ein Ereigniß des Herrscher-hauses und Staates, sondern des Gesammt-Vaterlandes und der ganzen gebildeten Welt ist, auch ohne ausgesprochen zu werden, sich als daseiend annehmen läßt, und weil der schlichte Bürger gerne die Buchstaben der That nimmt, um dem theuern Regenten die Gesinnungen seiner Treue und Anhänglichkeit lesen zu lassen.

So stehen wir nun nach einer tausendjährigen Wanderung von dem stillen Taubenbrünnlein an im Forst der alten Hermunduren bei dem jetzigen Feuchtwangen, und beschauen nur noch seinen gegenwärtigen Zustand, um dann auf immer von ihm zu scheiden.


Erstellt am 27.3.1999 durch Hans Ebert
<<  blättern  >>